Aussiedler / Spätaussiedler
Tabellen und Diagramme
D-41. Aussiedler insgesamt
D-42. Aussiedler nach
Herkunft 1980-1999
D-42a. Aussiedler nach
Herkunft ab 2000
Seit 1988 kamen jährlich über 200.000 Menschen
deutscher Volkszugehörigkeit nach Deutschland, vornehmlich aus
Rußland und Kasachstan. Es handelte sich überwiegend
um Nachkommen der deutschen Siedler, die durch Anwerbung im 18.
Jahrhundert nach Rußland gezogen waren (u.a.
"Wolgadeutsche"). Viele von ihnen wurden 1940/45 durch die Kommunisten
nach Kasachstan zwangsumgesiedelt. Bereits vorher waren zahlreiche
Volksdeutsche aus Rumänien ("Siebenbürgener Sachsen")
nach Deutschland gezogen, Nachkommen deutscher Siedler aus dem 13. und
18. Jahrhundert. Sie waren in Rumänien durch die
nationalistische Politik der Kommunisten immer stärker
kulturell unterdrückt worden.
Diese Aussiedler, seit dem 1. Jan. 1993 "Spätaussiedler"
genannt, sind keine Ausländer, sondern Deutsche im Sinne des
Grundgesetzes.
Nach dem Bundeasvertriebenengesetz
(Neufassung 1993, Ämderungen 1999) hatten diese Aussiedler
einen Anspruch auf
Einbürgerung, der aber keineswegs immer wahrgenommen
wurde. Betrachtet man nämlich die Gesamtzahl der Aussiedler
seit 1980 einerseits und die Anzahl der
anspruchseingebürgerten Personen im gleichen Zeitraum
andererseits, so stellt man eine erhebliche Diskrepanz von weit
über einer Million Menschen fest. Erfahrungen der
Einbürgerungsbehörden auf kommunaler Ebene zeigen
deutlich, daß ein sehr großer Teil der Aussiedler
sich bereits mit der Vertriebenenbescheinigung zufrieden geben, die
ihnen alle Rechte auf die besonderen Vergünstigungen
für Aussiedler verschafft.
Die vom BVA veröffentlichten Einwanderungszahlen der
Spätaussiedler umfassen neben den
(1) "Spätaussiedlern in eigener Person" 2005 21,2%) auch
(2) deren Ehegatten und Abkömmlinge (2005 65,4%) und
(3) "Weitere Familienangehörige" (Schwiegereltern,
Schwiegersöhne und -töchter etc., 2005 13,4%)
nach Deutschland, deren Aufenthalt hier nach BVFG
§§4-8 geregelt ist.
Sehr ausführliche Erläuterungen mit Daten und
Diagrammen liefert der Migrationsbericht der Bundesregierung (2006, S.
39-48) und der 8. Migrationsbericht der Bundesbeauftragten.
© fjb
2008-2011